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Home » Kurzvortrag in der mündlichen Steuerberaterprüfung: Tipps für den Aufbau
Mit dem Kurzvortrag in der mündlichen Steuerberaterprüfung solltet ihr eure Fähigkeiten unter Beweis stellen, ein fachliches Thema innerhalb von 30 Minuten in einer knappen und verständlichen Form erarbeiten und anschließend professionell vortragen zu können. Hier teile ich meine Erfahrungen und Tipps, damit ihr bei eurem Kurzvortrag souverän und überzeugend wirkt.
Eine der ersten Lektionen, die ich lernte, war die Bedeutung einer Uhr. Im Prüfungsraum war zwar eine Uhr vorhanden, jedoch befand sie sich hinter mir und war somit nutzlos. Daher rate ich euch dringend, eine Uhr oder einen kleinen Wecker mitzubringen und vor euch zu platzieren. So könnt ihr die Zeit im Blick behalten, was entscheidend ist, um den Kurzvortrag im vorgegebenen Zeitrahmen zu halten.
Interessant zu wissen ist auch, dass der zeitliche Umfang des Kurzvortrags je nach Bundesland variiert. Überprüft daher die Vorgaben in eurem Ladungsschreiben. Üblicherweise beträgt die Dauer jedoch etwa 10 Minuten.
Am Prüfungstag werden euch mehrere Themen zur Auswahl gestellt. Wählt das Thema aus, mit dem ihr euch am wohlsten fühlt. Für die Vorbereitung des Kurzvortrags habt ihr dann insgesamt 30 Minuten lang Zeit. Etwa 20 bis 25 Minuten solltet ihr für die Ausarbeitung des Kurzvortrags einplanen, die restlichen fünf Minuten, um den Vortrag noch einmal innerlich durchzugehen.
Ein gut strukturierter Vortrag besteht aus drei wesentlichen Teilen: Einleitung, Hauptteil und Schluss.
Beginnt euren Vortrag mit einer Begrüßung. Legt euch hierfür bereits bei eurer Vorbereitung zuhause einen Einleitungssatz fest, übt ihn immer wieder und lernt ihn auswendig. Dies verleiht euch Sicherheit und ermöglicht euch, den Vortrag selbstbewusst zu beginnen. Mein Einleitungssatz, den ich noch immer auswendig kann, lautete: „Sehr geehrter Herr Vorsitzender, sehr geehrte Damen und Herren! Ich habe mich für den Vortrag XY entschieden.“
Nach der Begrüßung habe ich ein kurzes Inhaltsverzeichnis präsentiert, um den Zuhörenden einen Überblick über den Vortrag zu geben. Dies schafft Klarheit und hilft, die Struktur des Vortrags zu verdeutlichen. So fällt es den Zuhörenden auch leichter, dem Vortrag folgen zu können.
Im Hauptteil habe ich dann die Tatbestandsmerkmale und Rechtsfolgen detailliert dargestellt. Es ist hilfreich, negative Abgrenzungen und kleine Beispiele einzufügen, um den Inhalt anschaulicher zu gestalten. Beispiele sind besonders wertvoll, da sie theoretische Konzepte greifbar machen.
Am Ende des Vortrags empfiehlt es sich, eine kurze Zusammenfassung zu geben. Falls ihr ein Thema habt, das zur aktuellen Rechtsprechung passt, ist dies der geeignete Zeitpunkt, darauf einzugehen. Ich erinnere mich, dass mein Vortragsthema die Besteuerung von Körperschaften umfasste, wodurch ich den Brexit und seine Folgen für die Limited bzw. den Einfluss der Rechtsformen auf das Körperschaftsteuergesetz als aktuelles Beispiel einbeziehen konnte. Dies wurde vom Prüfungsausschuss sehr positiv aufgenommen.
Ich würde euch empfehlen für euren Vortrag Karteikarten mit Stichpunkten anzufertigen. Verzichtet darauf, euren Vortrag vollkommen auszuformulieren. Dies spart erstens Zeit und zweitens geratet ihr so nicht in Versuchung, den gesamten Text abzulesen. Beschränkt euch auf große Überschriften, kurze Sätze und Stichpunkte. Sie helfen euch, frei zu sprechen und dennoch einen roten Faden zu behalten.
Während des Vortrags solltet ihr unbedingt stehen und auf eine aufrechte Haltung achten. Stellt eure Beine fest auf den Boden, um einen stabilen Stand zu haben. Haltet die Hände idealerweise im Bauchbereich, ähnlich wie es Politiker tun. Ihr könnt auch eure Karteikarten halten, je nachdem, was euch mehr Sicherheit gibt.
Auch wenn ihr, wie ich, einen Dialekt habt, versucht in eurem Kurzvortrag möglichst Hochdeutsch zu sprechen. Sprecht laut und nicht zu schnell und macht auch kurze Pausen. Pausen empfindet ihr selbst oft länger, als sie tatsächlich sind. Sie sorgen jedoch dafür, dass die Zuhörenden besser folgen können. Übt dies ganz bewusst, indem ihr euch während eurer Vorbereitung beim Vortragen aufnehmt und anschließend anhört. Auch wenn es unangenehm sein mag, hilft es enorm bei der Verbesserung eurer Vortragsfähigkeiten. Vermeidet außerdem Zwischenwörter wie „ähm“ oder „äh“. Dies erfordert Übung, aber es ist machbar und wirkt gleich viel professioneller.
Bleibt natürlich und authentisch. Versucht nicht, jemand zu sein, der ihr nicht seid. Authentizität kommt gut an. Seid souverän, aber auch ihr selbst.
Bereitet so viele Vorträge wie möglich eigenständig zu Hause vor. Übt regelmäßig das Vortragen, um eure Sicherheit und Souveränität zu erhöhen. Es ist auch ratsam, den Vortrag vor anderen Personen, wie eurer Lerngruppe, zu üben.
Auch wenn die mündliche Steuerberaterprüfung nochmal eine Herausforderung bildet, so ist sie mit einer gründlichen Vorbereitung und guten Strukturierung gut machbar. Ich wünsche euch viel Erfolg bei eurer Vorbereitung. Ihr schafft das! Und jetzt heißt es einfach: üben, üben, üben.
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Dr. Jörg Lindemer
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