Ablauf schriftliche Steuerberaterprüfung

Steuerberaterprüfung: Ablauf des Steuerberaterexamens

Die Steuerberaterprüfung ist eine der anspruchsvollsten beruflichen Qualifikationen und besteht aus zwei wesentlichen Abschnitten: einer schriftlichen Prüfung und einer mündlichen Prüfung. Beide Abschnitte sind darauf ausgelegt, dein umfassendes Fachwissen sowie deine berufliche Eignung zu testen. Hier erhältst du einen umfassenden Überblick über den Ablauf der Steuerberaterprüfung.

Der schriftliche Teil der Steuerberaterprüfung

Der schriftliche Teil bildet den ersten und umfangreichsten Abschnitt des Steuerberaterexamens. Die schriftlichen Prüfungsaufgaben werden zentral von der Finanzverwaltung auf Bundesebene erstellt, was der Prüfung auch den Beinamen „Finanzamtsprüfung“ eingebracht hat. Daher wird in der Prüfung auch in dem Sinne keine Steuerberatung abgefragt. Es ist wichtig, sich dies zu vergegenwärtigen, da es die Auswahl der Themen, die Art der geforderten Antworten und den Lösungsstil beeinflusst.

Die schriftliche Prüfung wird einmal jährlich in der zweiten Oktoberwoche durchgeführt und ist bundesweit einheitlich. An drei aufeinanderfolgenden Tagen, von Dienstag bis Donnerstag, schreibst du jeweils eine Klausur von sechs Stunden Dauer. Diese Klausuren decken unterschiedliche Kernbereiche des Steuerrechts ab:

  • Tag 1: Die gemischte Klausur umfasst steuerliches Verfahrensrecht sowie weitere Steuerrechtsgebiete wie Umsatzsteuer, Erbschaft- und Schenkungsteuer und Bewertungsrecht.
  • Tag 2: Hier liegt der Schwerpunkt auf dem Ertragsteuerrecht. Dabei können Fälle zur Einkommensteuer, Körperschaftsteuer, Gewerbesteuer, aber auch Umwandlungssteuerrecht, internationales Steuerrecht oder Lohnsteuer und Kapitalertragsteuer gestellt werden.
  • Tag 3: Am letzten Tag werden Fälle aus den Bereichen Buchführung und Bilanzwesen abgeprüft.

Organisation durch deine zuständige Steuerberaterkammer

Die Zulassung, Befreiung und die gesamte Durchführung organisiert deine zuständige Steuerberaterkammer. Spätestens einen Monat vor der Prüfung informiert sie dich auch über die genauen Termine, Zeiten und den Prüfungsort.

Für dich zuständig ist die Steuerberaterkammer, in deren Bezirk du bei der Antragstellung zur Prüfungszulassung vorwiegend beruflich tätig bist. Wenn du zu diesem Zeitpunkt keiner beruflichen Tätigkeit nachgehst, zählt der Kammerbezirk, in dem du wohnst. Solltest du im Ausland leben und arbeiten, richtet sich die Zuständigkeit nach dem Bezirk, in dem du planst, dich beruflich niederzulassen.

Der Prüfungsablauf: Was dich erwartet

Der Prüfungsort ist meist funktional gewählt. Du musst dich darauf einstellen, mit vielen anderen Prüflingen in einem großen Saal oder einer Turnhalle das Steuerberaterexamen abzulegen. Großer Komfort ist daher nicht immer gegeben. Die Bedingungen vor Ort, wie Lichtverhältnisse und Klimatisierung, sind möglicherweise nicht optimal. Auch ist häufig nur begrenzt oder gar nicht für Verpflegung während der Prüfung gesorgt. Stelle dich also auf diese Bedingungen ein und nimm Ohropax sowie Snacks und Getränke mit.

Am Prüfungstag erfolgt zuerst eine Kontrolle deiner Identität, danach wird dir in der Regel ein Platz zugewiesen. Es folgt eine allgemeine Ansage zum Ablauf der Prüfung, bevor du die Aufgaben und das Lösungspapier erhältst. In einigen Bundesländern kann die schriftliche Steuerberaterprüfung mittlerweile auch digital abgelegt werden. Näher Informationen dazu findest du hier.

Rücktritt und Wiederholung

Solltest du während der Prüfung feststellen, dass du sie abbrechen möchtest, hast du die Möglichkeit, bis zum Ende der Bearbeitungszeit der letzten Klausur (Bilanzklausur) zurückzutreten. Ein Rücktritt bedeutet, dass die Prüfung als nicht abgelegt gilt und daher kein Fehlversuch gezählt wird. Beachte jedoch, dass du in diesem Fall die gesamte Prüfung erneut durchlaufen musst, was auch eine neue Vorbereitungsphase bedeutet.

Die mündliche Steuerberaterprüfung

Um zur mündlichen Prüfung zugelassen zu werden, benötigst du eine Durchschnittsnote von mind. 4,5 (das entspricht 40 % der erreichbaren Punkte) über alle drei Klausuren hinweg. Wenn du diese Hürde geschafft hast, erhältst du in der Regel zusammen mit dem Bescheid über die schriftliche Prüfung auch die Einladung zur mündlichen Prüfung. Die Ergebnisse der schriftlichen Prüfung erfährst du meist im Januar und die mündliche Prüfung findet bundesweit zwischen Mitte Januar und Ende April statt. Während die schriftliche Prüfung zeitlich und inhaltlich bundeseinheitlich abläuft, werden die genauen Termine und der konkrete Ablauf der mündlichen Prüfung von den jeweiligen Prüfungsausschüssen festgelegt. 

Du legst die Prüfung vor dem für dich zuständigen Prüfungsausschuss ab, der von der obersten Landesbehörde der Finanzverwaltung zusammengestellt wird. Dieser Ausschuss besteht normalerweise aus sechs Prüferinnen und Prüfern.

Die mündliche Prüfung teilt sich auf in einen ca. 10-minütigen Kurzvortrag und in ein Prüfungsgespräch. Bei dem Prüfungsgespräch wird dein Fachwissen in Kleingruppen in insgesamt sechs Prüfungsabschnitten abgefragt. 

Bei der mündlichen Prüfung werden der Vortrag und jeder der 6 Prüfungsabschnitte gesondert bewertet und daraus eine Gesamtnote gebildet. Die Prüfung ist bestanden, wenn der Gesamtnotendurchschnitt aus schriftlicher und mündlicher Prüfung mind. 4,15 oder besser beträgt.
Mit diesem Überblick bist du bestens auf den Ablauf der Steuerberaterprüfung vorbereitet und weißt, was dich erwartet. Bereite dich gut vor, dann steht deinem Erfolg nichts im Wege!

Gesamtnote: So hast du bestanden

Bei der mündlichen Prüfung werden der Vortrag und jeder der 6 Prüfungsabschnitte gesondert bewertet und daraus eine Gesamtnote gebildet. Die Prüfung ist bestanden, wenn der Gesamtnotendurchschnitt aus schriftlicher und mündlicher Prüfung mind. 4,15 oder besser beträgt.

Mit diesem Überblick bist du bestens auf den Ablauf der Steuerberaterprüfung vorbereitet und weißt, was dich erwartet. Bereite dich gut vor, dann steht deinem Erfolg nichts im Wege!

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